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Denkmale in der Stadt Mönchengladbach |
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Nr. H 108 |
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Standort: Hehn 59, D 41079 Mönchengladbach - Hehn GPS: 51o 10' 56,4" N 06o 23' 01,6" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1855 Tag der Eintragung als Denkmal 10. Juni 2010 Quellenhinweis: Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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Backsteinhofanlage in Hehn Denkmalbeschreibung: Die
Hofanlage liegt in einem ehemals rein ländlich geprägten Umfeld am
Rande Hehns, das in den letzten Jahre durch den Bau von
Einfamilienhäusern eine Verdichtung erfahren hat. Geschlossene
und repräsentativ gestaltete Backsteinvierseithofanlage. Aus der
Bauflucht vorspringendes, traufständiges, zweigeschossiges,
fünfachsiges Wohnhaus unter Satteldach. Die repräsentative
Schaufassade besitzt einen mittelachsialen Hauszugang und ein Zwerchhaus
im DG. Flach abgesetzter und verputzter
Spritzsockel, im EG mit Natursteinhauwerk gerahmte, doppelflügelige
Haustür. Der Hauszugang wird gerahmt durch je zwei hochrechteckige
Fenster mit originalen Holzfensterrahmen. Das EG wird durch ein als
„Deutsches Band“ ausgebildetes Backsteingesims abgeschlossen.Das OG
zeigt fünf Hochrechteckfenster mit originalen Holzfensterrahmen. Zur
Traufe hin folgt ein mehrgliedriges Gesims, das Zwerchhaus zeigt ein
Rundfenster. Die Hofffassade des Wohnhauses ist durch das nachträgliche
Einbrechen großer, querrechteckiger Fenster und einen Balkonvorbau
im OG modern umgestaltet. An die westliche, nur von einem
Hochrechtreckfenster im EG und DG befensterte Giebelseite schließt sich
ein niedrigerer, traufständiger, zweigeschossiger und zweiachsiger
Anbau an. Die originalen Holzfensterrahmen sind erhalten. Die östliche
Giebelwand des Haupthauses besitzt lediglich im DG eine Fenster mit
originalem Holzfensterrahmen. An den Ostgiebel schließt sich zurückversetzt
das traufständige Torhaus mit korbbogiger Durchfahrt, datiertem
Schlussstein und zweiflügeligem Holztor an. Eine Fensterachse gliedert
die zweigeschossige Straßenfassade. Das Satteldach ist zum rechtwinklig
anschließenden Stallgebäude, das heute als Pferdestall genutzt wird,
einseitig abgewalmt. An das Torgebäude schließt sich ein überdachter
Stellplatz für Geräte und Wagen an. Die große Backsteinscheune
schließt im rückwärtigen Teil den Innenhof ab, die durch ein großes
Tor erschlossen wird. Dachstuhl und Dacheindeckung wurden vor kurzem
erneuert. Zwischen Scheune und Wohnhaus liegt u. a. der ehemalige
Rinderstall, für den momentan die Nutzungsänderung zum Umbau in eine
Wohnung geplant wird. Ein nach Wersten anschließender Anbau an Die
Hofstelle ist datiert auf 1855, wurde aber nicht in einem Zuge
errichtet. Anhand von Baunähten, baulichen Veränderungen und
Eingriffen in die Bausubstanz ist erkennbar, dass die Hofanlage mehrfach
erweitert bzw. umgebaut wurde. Genaue Daten liegen hierzu
nicht vor. Die
Hofanlage ist weitgehend original erhalten und in einem gepflegten
Bauzustand. Original
erhalten sind: Wohnhaus: -
Baukörperformen und die Fassadengestaltungen (Ausnahme;
Wohnhaushoffassade) -
Holzfensterrahmen (Stulpflügel) mit Sprossenteilung in den Oberlichtern
des OG, die Klappläden im EG -
die doppelflügelige Holzhaustür -
die Grundrissgestaltung -
Türgespanne und Türblätter -
Treppenhaus mit Balustern -
Natursteingewände der Haustür Wirtschaftsgebäude: -
Baukörperformen und die Fassadengestaltungen mit den bautypolgischen Öffnungen
(Stalltüren, Tore, Fenster, Heuluken u. ä.) zweiteilige
Torfflügel im Torhaus Modern
erneuert wurden: Die Dachflächen sind mit anthrazitfarbenen Ziegeln neu
eingedeckt. Das Torhaus trägt noch braunschwarze Rheinlandziegel. Das
Objekt Hehn 59 ist eine weitgehend original erhaltene Backsteinhofanlage
aus dem Beginn der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das repräsentativ
gestaltete Wohnhaus zeigt eine qualitativ gute Fassadengestaltung in
Formen des frühen Historismus. Die Gebäude befinden sich in einem
zeitgemäß guten Erhaltungszustand. Als dominantes Werk im Straßenbild
dokumentiert es die landwirtschaftlichen Produktionsverhältnisse seit
der Mitte des 19. Jh. am Niederrhein. Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen für Städte und Siedlungen sowie als Zeugnis für die Arbeits- und Produktionsverhältnisse. An seiner Erhaltung und Nutzung besteht ein öffentliches Interesse aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturhistorischen, ortshistorischen und städtebaulichen Gründen.
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