Denkmale in der Stadt Mönchengladbach

 Nr. H 022

 

Standort:

Hohenzollernstraße 157, Rheinbahnstraße 18, Scharnhorststraße, D 41061 Mönchengladbach - Mitte

GPS:

5115' 25,3" N   06o 26' 32,0 O

Zuständigkeit:

Land NRW

Baujahr:

1902 - 1912, Gefängnis 1910 - 1912

Tag der Eintragung als Denkmal

6. Februar 1985

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Land- und Amtsgericht in Mönchengladbach - Mitte

 

           

Denkmalbeschreibung:  

Die Hauptfassade des Gerichtsgebäudes an der Hohenzollernstraße ist 124 m lang. Die Eckrisalite werden durch grundstücksbegrenzende Flügelbauten gebildet. Der Mittelbau umschließt einen Hof, der dem Haupttreppenhaus und dem umlaufenden Flur Licht spendet. Die Rückfront der Anlage besteht aus dem Gefängnis mit dem angebauten Beamtenwohnhaus, das mit Rücksicht auf seine spätere Lage an einer Wohnstraße entsprechend gestaltet wurde. Der Gebäudekomplex ist verputzt und unter Verwendung von Sandstein gegliedert. In neubarocken Formen errichtet, wirkt der Hauptbau palastartig, 3-geschossig mit Souterrain, hohes Mansarddach, stark betobter Mittelrisalit mit vorgezogenen Portikus und den Eckrisaliten. Die Fassade  gegliedert durch horizontale Putzstreifen der Sockelzone, schlicht hervorgehobene Fensterrahmungen, kolossale Lisenen- und Pilastergliederung, Schweifgiebel der Risalite, neubarocke Fensterbekrönungen im Obergeschoss des Mittelteils. Der Hauptraum des Gebäudes  - der Schwurgerichtssaal – wird durch hohe neubarocke bekrönte Fenster und den geschweiften Giebel mit Relieffeld und der Darstellung zweier überlebensgroßer Frauengestalten mit den Attributen Gesetzestafeln, Schwert und Helm bzw. Buch, Stab und Schwurgestus betont.  

Der 4 – 5 geschossige Gefängnistrakt ist für 100 Häftlinge errichtet, entsprechend der damaligen ministeriellen Bestimmungen für neue Gefängnisbauten. Die Fassaden zur Rheinbahnstraße mit Eck- und Mittelrisalit ist reich gegliedert.

Das dazugehörige zweigeschossige Amtsleiterwohnhaus mit Putzfassade und Walmdach verfügt im Inneren trotz einiger Veränderungen  im Erdgeschoß noch über originalen Fliesen, über den hölzernen Treppenaufgang sowie über die originalen Türeinfassungen und Türblätter.

Das Land- und Amtsgericht Mönchengladbach bildet eine bauliche und historische Einheit mit dem Gerichtsgefängnis und dem dazugehörenden Amtsleiterhaus. Die Erhaltung des Gebäudekomplexes liegt aus künstlerischen, wissenschaftlichen, insbesondere architektur-, orts- und sozialgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse.