Das Hugo-Junkers-Gymnasium
liegt zwischen der Brucknerallee und dem Hugo-Junkers-Park unmittelbar nördlich
des Rheydter Stadtkerns.
Durch den Wiederaufbau des
stark zerstörten Straßenflügels an der Brucknerallee entstehen Anfang
der 1950er Jahre eine Aula und Turnhalle bzw. in dem sich rechtwinklig
in die Grundstückstiefe entwickelnden Bauteil ein Musiksaal. Nur diese
beiden Funktionsräume sind mit ihren Ausstattungen denkmalwert.
Aula:
Die Aula liegt im Erdgeschoss des Straßenflügels. Der Saal ist
einschließlich der Empore 22 m lang und 12 m breit. Zur Straßenseite
wird die Aula durch zehn hochrechteckige Fenster, zur Hofseite durch
acht Fenster belichtet. Eine doppelflügelige Tür - mittig in der
Fassade angeordnet - stellt
den hofseitigen Hauptzugang dar. Ein weiterer Zugang führt aus dem
Treppenhaus des Altbaus direkt auf die Empore, von der zwei abgewinkelte
Treppenläufe hinab in den Saal führen. An der nördlichen Stirnseite
liegt die Bühne. Sie besteht aus der Vorbühne (im Saal) sowie dem
Portal und der Hauptbühne (hinter dem Portal). Aus dem Saal führen
zwei Treppenläufe auf die Vorbühne, die durch das Portal (mit dem Bühnenvorhang)
auf die Hauptbühne überleitet. Zwei vierstufige Treppen führen
Backstage von der Hauptbühne zu den zugehörigen Nebenräumen
(Requisite, Vorbereitung, Umkleide) hinab. Die Innengestaltung aus den
1950er Jahren ist original erhalten. Sie umfasst Holzvertäfelungen an
den Außenwänden, an der Bühnenwand und der Emporenwand. An den Außenwänden
bewirken die Heizkörperverkleidungen in den Fensterbrüstungen und die
hochrechteckigen Fenster in Verbindung mit den wandhohen
holzverkleideten Lisenen eine starke vertikale Rhythmisierung der Wände.
Auf den Lisenen sind schmale Leuchtkörper aus mattiertem Glas montiert.
Die höher gelegene Bühne wird von der mehrfach profilierten und
gestuften Holzrahmung des Portals gefasst, hinter der der Bühnenvorhang
verläuft. Sie wird von den seitlichen, durchbrochenen Wandflächen
flankiert. Auf dem Saalboden liegt ein fischgrätförmig verlegtes
Stabparkett. Die Decke zeigt einen vertieft und indirekt beleuchteten
Deckenspiegel. Der unter der Empore ursprünglich als Garderobe genutzte
offene Raum wurde nachträglich geschlossen.
Musiksaal:
Der Musiksaal schließt rechtwinklig an den Bühnen-Nebenraum-Trakt
mit Funktionsräumen (Vorraum, Notenraum, Umkleideraum) an. Zugängig
ist der 12 x 7,6 m große Saal nur über den Schulhof. Jeweils fünf
hochrechteckige Fenster belichten seine beiden Langseiten. Die
Innenausstattung besteht aus Holzvertäfelungen, die seitlich geringfügig
über den Fensterbänken abschließt. In die Vertäfelungen sind die
Innentüren mit den Türfuttern und Türblättern sowie die Heizkörperverkleidungen
integriert. Die Fensterrahmen sind bereits erneuert. Als Bodenbelag ist
Stabparkett fischgrätförmig verlegt. Die Deckenfläche ist durch eine
umlaufende Leiste gefasst. Die Beleuchtung - vor einem abgesetzten
Deckenspiegel rasterförmig montiert - wurde mit filigranen
Leuchtstoffröhren vermutlich erneuert. sehr
filigranen Leuchtstoffröhren vermutlich erneuert.
Aula
und Musiksaal besitzen eine gut gestaltete und weitestgehend original
erhaltene zeitgenössische Innenausstattungen der 1950er Jahre.
Die beiden Räume dokumentieren den Wiederaufbau der Schule nach den
starken Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs.
Der Musiksaal zeigt ein Wandbild, das allegorisch über das
Orpheus-Eurydike-Motiv die Musik thematisiert.
Das Objekt (Aula, Musiksaal
und Nebenräume) ist bedeutend für
die Geschichte des Menschen, und für Städte und Siedlungen.
An seiner Erhaltung und
Nutzung besteht ein öffentliches Interesse aus wissenschaftlichen,
künstlerischen und ortsgeschichtlichen Gründen.