Denkmale in der Stadt Mönchengladbach

 Nr. B 041b

 

Standort:

Berger Dorfstraße 65,  D 41189 Mönchengladbach - Wickrathberg

GPS:

5106' 38,9" N   06o 25' 03,4 O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1722

Tag der Eintragung als Denkmal

14. Oktober 1986

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

 Hofanlage in Wickrathberg

Denkmalbeschreibung:    

Das Objekt liegt an der Berger Dorfstraße in Wickrathberg. Die große, vierseitig geschlossene Hofanlage repräsentativen Gestaltungsanspruchs, von der lediglich das Wohnhaus aus dem 18. Jh. denkmalgeschützt ist. Traufständiges, einraumtiefes, zweigeschossiges Wohnhaus mit straßenseitig geschlämmter Backsteinfassade und erneuerter Farbfassung nach Befund, acht Fensterachsen und rundbogiger Tordurchfahrt unter einseitig nach Süden abgewaltem Satteldach. Die Hofseite ist durch ein backsteinernes Erdgeschoss unter vorkragender, in einer traditionellen Fachwerkkonstruktion bestehenden Obergeschossfassade geprägt. Straßenfassade Einheitlich in dezent barocken Formen gestaltete und geschlämmte Backsteinfassade, die durch die rhythmische Fensterreihung und die breite Tordurchfahrt geprägt ist. In einen knapp vorspringenden Mauersockel sind Kellerbelüftungen hinter Schlagläden eingelassen. Das Erdgeschoss belichten vier hochformatige Fenster in Natursteingewänden mit Stichbögen. Die an der nördlichen Seite angeordnete Tordurchfahrt ist geschlossen durch ein zweiflügeliges Holztor. Der aus Backsteinen gemauerte, etwas gedrückt erscheinende Torbogen sitzt zwei Natursteinkämpfern auf, der Schlussstein trägt die inschriftliche Datierung 1722. Links neben dem Tor liegt eine nachträglich eingefügte moderne, hochrechteckige Tür mit geradem Sturz und Holztürblatt. Rechts neben dem Tor lag ein - vermutlich nachträglich angelegtes, weil die strenge Achsenordnung durchbrechendes - Fenster, das bei der Objektsanierung von einem über eine neue Stufenanlage zu erreichenden Hauszugang mit historischem Türblatt ('Klöntür') ersetzt wurde. Dahinter erschließt ein moderner Treppeneinbau das Obergeschoss. Das Obergeschoss besitzt höhere, gestreckte Stichbogenfenster mit Natursteingewänden und bekrönenden Keilsteinen, die in acht Achsen angeordnet sind. Die Seitengewände tragen überwiegend die Kloben zur Einhängung der doppelflügeligen Schlagläden. Maueranker auf der Fassade wiederholen das Baujahr 1722. Das Traufgesims ist rudimentär vorhanden. Der Südgiebel wird durch einen nach 1945 angefügten schweren Mauerwerkspfeiler gestützt. Hoffassade  Das Erdgeschoss zeigt geschlämmtes Backsteinmauerwerk. Der neuzeitliche Hauszugang liegt am Südrand des Innenhofes. Ein historischer, nun aber aufgegebener Zugang führte ursprünglich aus der Durchfahrt in das Erdgeschoss. Die Erdgeschossräume werden auf der Hofseite von zwei Hochrechteckfenstern belichtet. Im Norden bildet die rechteckig ausgebildete Tordurchfahrt die Verbindung zur Straße. Vom Hof aus führt ein vor die Fassade gesetzter und steiler, mit dreiflügeligen Schlagläden verschlossener Zugang in den Keller mit Tonnengewölbe. Das Obergeschoss kragt auf hölzernen Bundbalken deutlich über die steinerne Erdgeschossfassade vor, wobei lediglich jeder zweite Ständer einem Bundbalkenkopf aufsitzt. Die dazwischen liegenden Ständer sind nur in den auf den Bundbalken liegenden Rähm eingezapft. Ständer und Riegel bilden eine weitständige Fachwerkkonstruktion aus fast quadratischen, mit Backsteinen ausgemauerten Gefachen, in die vier - jeweils im Abstand von drei Gefachen angeordnete - Hochrechteckfenster eingebaut sind.

Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und für Städte und Siedlungen. An seiner Erhaltung und Nutzung besteht ein öffentliches Interesse aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturhistorischen, ortshistorischen, siedlungshistorischen und städtebaulichen Gründen.