Ehrenmale und Gedenken in der Stadt Mönchengladbach
Standort: Wetschewell zw. 251- 253, D 41199 Mönchengladbach - Wetschewell GPS: 51o 07' 55,9" N 06o 25' 35,9" O Zuständigkeit Nachbarschaft Baujahr: 1956 - 1960
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Gedenkkapelle in Wetschewell
Standort Die Gedenkkapelle hat ihren Standort in Wetschewell Nr. 251 - 253, im Stadteil Mönchengladbach - Wetschewell. Sie steht als Denkmal Nr. W 040 in der Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach unter Denkmalschutz.. Die Kapelle wurde zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege errichtet.
Geschichte und Architektur: Die Kapelle liegt auf der Südseite der Straße Wetschewell zwischen den Häusern 251 und 253 an der Stadtteilgrenze zwischen Odenkirchen und Wickrath. Sie steht über rechteckigem Grundriss und unter flachgeneigtem, mit grünbesandeter Teerpappe gedecktem Walmdach. Über neun und an der Straße zehn breiten, aus Rollschichten gebildeten Stufen ist die gesüdete Kapelle zu erreichen. Ihr weit vorgezogenes und von der durchlaufenden Westwand sowie einer Rundstütze getragenes Dach bildet einen geschützten Unterstand (‚Vorhalle') vor dem Zugang in die Kapelle. Die Westwand, die ein kleines Rundfenster mit sternförmigem Gitter besitzt, setzt sich als abgetreppte Brüstungsmauer an der Stufenanlage bis zum Bürgersteig fort. An der Westseite durchstößt ein turmartiges, die Dachfläche nur wenig überragendes Bauteil als Glockenturm die Dachfläche. Es nimmt in einer nur von wenigen Rohrstreben angedeuteten Kuppel eine kleine Glocke auf. Sie soll aus der ersten Kapelle stammen und nach dem Abriss des Vorgängerbaus über die Kirche in Wickrathhahn und das Krankenhaus Wickrath im Tausch nach Wetschewell zurückgekehrt sein. Bekrönt wird das kleine Türmchen von einem Kreuz auf einer Weltkugel. Der Boden unter dem Vordach ist mit alten, handbehauenen (!) Basaltlava-Platten - in Zweitverwendung aus der alten Laurentiuskirche stammend - ausgelegt, in die zwei alte Mühlsteine von jeweils 140 cm Durchmesser eingelassen sind. Sie stammen von der Güdderather Mühle. Die Kapelle ist durch eine rundbogige Holztür, deren Türblatt durch drei schmale horizontale Streifen mit bleigefasster Kunstverglasung durchbrochen ist, mit der überdachten Vorhalle verbunden. In der Ost- und Westwand der Kapelle ist jeweils ein breites, rundbogiges Fenster eingelassen, dessen Stahlrahmen mit klarem Strukturglas verglast ist. Unter dem in der Ostwand gelegenen Fenster liegt ein ebenfalls rundbogiger Zugang in den Kellerraum, der an der Südwand durch drei schmale Rundbogenfenster mit Vergitterung belichtet wird. In der Außenansicht zeichnet sich die Kapelle durch eine ausgeprägte Materialdifferenzierung aus: Der Baukörper der Kapelle ist in rötlichem Ziegelstein verblendet, die vorgezogene Westwand mit bruchrauen, grünen und z. T. roten Natursteinplatten der Varietät Schevenhüttener Schiefer (Herkunft: Stolberg-Schevenhütte / Aachen) des Vennsattels verblendet. Die Rundsäule ist ebenfalls mit schmalen Streifen aus diesem Naturstein verblendet. Links neben dem Zugang zur Kapelle eingelassen eine Inschriftplatte aus Blaustein. Diese Kapelle wurde errichtet aus den Spenden der Honschaft Wetschewell und der ganzen Pfarrgemeinde St. Laurentius Odenkir- chen in den Jahren 1956 - 1960 zum Gedächtnis an die Opfer beider Weltkriege. Den Toten zur Ehr Den Lebenden zur Mahnung. Schon vor dem Jahre 1450
stand an dieser Stelle im damaligen "Wetselsgewelde" eine der
hl. Sophia und deren Töchtern Fides, Spes und Caritas geweihte Kapelle.
Am 17. Dezember 1491 hatte Papst Innozenz VIII. die Betreuung den
Kreuzherrn auf dem Antoniushügel zu Wickrath übertragen. Im Jahre 1585
zerstört, bald darauf wieder aufgebaut und 1665 erweitert, verfiel nach
der 1802 erfolgten Aufhebung des Wickrather Kreuzherrenklosters die
Kapelle mehr und mehr, so daß sie 1825 endgültig abgetragen wurde. Das
Innere der Kapelle ist zeittypisch schlicht gestaltet mit einem gelben
Verblender an den Innenwänden und Strukturglas in den Fensteröffnungen.
Die Mensa des aus schwarzen Klinkern gemauerten Altars besteht aus einer
Platte Schevenhüttener Schiefers. Die Glaskünstlerin Marianne
Strunk-Hilgers hat die Kunstverglasung in der Tür und das Mariensymbol
im Innern rechts der Eingangstür entworfen. Die Dachunterseite ist mit
Holzleisten verkleidet. Das Altarbild - ursprünglich aus dem Hauptaltar
der alten St.-Laurentius-Kirche stammend - zeigt die Darstellung einer
Kreuzabnahme in einer Kopie nach Peter Paul Rubens. Es hängt über dem
Altar der Kapelle. In seiner Vorderseite ist ein Mosaik aus dem 1942
abgebrochenen Hochaltar der Laurentiuskirche eingelassen. Es zeigt den
Melchisedech. Die bis etwa Juni 2005 in der Kapelle eingestellten acht
barocken Holzbänke stammten ebenfalls aus dem Vorgängerbau der
heutigen Pfarrkirche. Eine der Bänke trug die Jahreszahl 1782, auf den
Ablagen für die Gesangsbücher waren die Namen alter Odenkirchener
Familien eingelassen. Die Bänke wurden auf Beschluss des
Kirchenvorstandes gegen moderne Stühle ausgetauscht und wegen
angeblichen Holzwurmbefalls auf dem Vorplatz zerschlagen. Sanierungsmöglichkeiten
für das Mobiliar wurden leider nicht geprüft. Das Objekt ist aus ortshistorischen und volkskundlichen Gründen als Baudenkmal schützenswert. Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und für Städte und Siedlungen. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen ortsgeschichtliche und volkskundliche Gründe vor. Quellenhinweis: * Denkmalbeschreibung Mönchengladbach Nr. W 040 Infos zur Kapelle und zum Ort: * In der Kapelle sind ein Altar, ein Kruzifix und Blumenschmuck. * Über der Kapelle hängt eine kleine Glocke * Denkmalliste Mönchengladbach Nr. W 040, Eintrag vom 11. November 2005 * Die Kapelle Wetschewell bei Wikipedia * Ein Dorf mit Wellen und Dellen (RP-Online v. 30. Januar 2009) * Zur Entstehung des Namen Wetschewell (Heimatverein Odenkirchen e V)
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