Friedhofanlagen in der Stadt Viersen
Standort: Dechant - Frenken - Platz 3 D 41747
Viersen GPS: 51o 15'
36,1" N 06o
23' 23,2" O Zuständigkeit: Stadt Viersen Baujahr: 1842 Tag der Eintragung als Denkmal 29. Mai 1991 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde |
Ehemalige Friedhofskapelle in Viersen
Standort: Die ehemalige Friedhofskapelle befindet sich an der Dechant - Frenken - Platz 3 in Viersen. Die Kapelle steht mit der Nr. 267 in der Denkmalliste der Stadt Viersen unter Denkmalschutz. Denkmalbeschreibung: Die o. g. Friedhofs- oder
Kreuzkapelle wurde 1842 durch den Maurermeister Johann Schnitzler als
Abschluss der Friedhofserweiterung der 30er Jahre einigermaßen genau in
der Achse der Remigiuskirche errichtet. Der über annähernd
quadratischem Grundriss sich erhebende recht hohe und an drei Seiten
verputzte Backsteinbau ist mit einem weit überstehenden Satteldach
gedeckt, dessen Sparrenköpfe profiliert und dessen Pfetten an der
Friedhofsseite mit Kopfbändern abgestützt sind. Zum Friedhof hin
besitzt die Kapelle eine weite und hohe Rechtecköffnung, die durch
Pfeiler über attischen Basen gerahmt wird. Eine verglaste
Metallkonstruktion schließt heute dies Öffnung, und es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass zusammen mit der Errichtung dieser
Konstruktion der Sturz verändert wurde. Ein Rundfenster in der Südseite
ist nach dem Zweiten Weltkrieg erst im Zusammenhang mit der Versetzung
des von Prof. Karl Burger geschaffenen Kriegermals an die Außenwand,
die zugleich anscheinend verstärkt wurde, gebrochen worden. Im Innern
besitzt die Kapelle einen Blausteinboden mit in weißem Marmor
eingelegten Kreuzmotiven. Zur ursprünglichen Ausstattung gehören ein
Kruzifixus und ein Vesperbild, beide von Wilhelm van den Wyenbergh in
Kevelaer geschaffen. Die Kapelle ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, weil sie vom Glauben der Menschen um die Mitte des 19. Jahrhunderts zeugt, einer Zeit, in der verhältnismäßig wenige Sakralbauten am Niederrhein entstanden sind. Hierzu trägt die Tatsache bei, dass die Finanzierung durch Sammlungen an den Kirchentüren, freiwillige Beiträge und Geschenke erfolgte. Als sekundäre Bedeutungsschicht ist die Widmung als Kriegergedächtnisstätte nach dem Ersten Weltkrieg zu¤ nennen. Die Erhaltung liegt aus wissenschaftlichen, insbesondere aus ortsgeschichtlichen, weil allein die Kapelle noch von der alten Ausdehnung des Friedhofs zeugt, aus volkskundlichen, weil sie aus Mitteln der Gemeindemitglieder von einem durchaus mit den zeitgenössischen Stilformen vertrauten Maurermeister errichtet wurde, und - was die Skulpturen angeht - aus künstlerischen Gründen im öffentlichen Interesse. Quellenhinweis:* Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7 * Denkmal Nr. 267 der Denkmalliste Viersen
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