Friedhofanlagen in der Stadt Viersen

 

 

Standort:

Johannisstraße, D 41751 Viersen - Süchteln

GPS:

5117' 24,1" N   06o 21' 56,9" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1837

Tag der Eintragung als Denkmal

11. November 2016

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 Ehemaliger kath. Friedhof "Am Hagelkreuz" in Süchteln

 

Standort:

Der ehemalige katholische Friedhof befindet sich am Straßendreieck Johannisstraße, Grefrather Straße, Ricarda-Hüch-Straße und trägt heute die Bezeichnung Süchtelner Stadtgarten. Die Fläsche steht mit der Nr. 525 in der Denkmalliste der Stadt Viersen unter Denkmalschutz.

 

       

Beschreibung Friedhof mit Hochkreuz und Priestergruft


Die Fläche des Friedhofs stellt sich als Dreieck dar, das durch die historische Wegegabelung der Verbindungen von Süchteln nach Vorst (heute Johannisstraße) und nach Grefrath (heute Hoch- und Grefrather Straße) sowie der Querverbindung Vockelsteger Weg (heute Ricarda-Huch-Straße) entstand. Die Fläche war bei Anlage des Friedhofs bereits vorhanden und bis auf eine Wegekapelle oder Wegekreuz unbebaut. Sie ist in ihren historischen Umriss bis heute unverändert erhalten und als Dreiecksfläche wahrnehmbar.

Das Hochkreuz erhebt sich auf einem hohen, nach oben verjüngenden dreistufigen Natursteinsockel. Die umlaufenden Steinstufen bilden ein quadratisches Podest. Der Unterbau aus Blaustein besteht aus einer massiven Grundplatte, einem massiven Mittelteil und zwei profilierten Platten als Abdeckung. Die Flächen im Mittelblock sind zurückgesetzt und tragen auf ihrer Vorder- und Rückseite umfangreiche Inschriften, als Chronogramme verfasst. So ergeben die Zahlensymbole die Jahreszahl 1838 und beziehen sich vermutlich auf das Aufstellungsjahr des Kreuzes.

Vorderseite:                          QVaLIs sIt pII                        (O Schaut!)
                                            eXltVs VIDete                       (Welch frommes Sterben!)
                                            LIberat In CrVCe                   (Er hängt am Kreuz)
                                            penDenDo                             (und macht uns frei!)

Rückseite:                            Ossa hVIC rVrI                      (Die Gebeine, diesem)
                                           CreDIta tIneae                        (Acker anvertraut,)
                                           qVoqVes sVnt                        (sind Würmerfraß)
                                           aeternItatIs                             (und Samen der Ewigkeit.)

Zudem gibt es noch eine Inschrift auf der Grundplatte des Sockels, die auf die erste Verstorbene Bezug nimmt, die auf dem Friedhof bestattet wurde:

Anna Elisabeth Pescher, Witwe Küllertz und Schündelen, gest. den 31. August 1837, war die Erste, welchem auf diesem, den 27. August eingeweihten Gottesacker, den 4. September begraben wurde.

Der Übergang des Sockels zum Kreuz bildet eine verjüngende Abdeckung mit Kanies­profil. Darüber befindet sich das Kreuz, das aus Kreuzstamm, Querbalken und Stumpf besteht. Es ist aus Anröchter Dolomit gefertigt und weist eine scharierte Oberfläche aus. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erneuert.

Die bronzene Christusfigur am Kreuz zeigt den seit der Gotik gebräuchlichen Dreinageltypus, bei dem die Beine übereinandergeschlagen werden und beide Füße von nur einem Nagel durchbohrt sind. Die Figur ist lediglich mit einem Lendentuch bekleidet, das durch einen großen Knoten an der Seite gebunden wird. Christus weist einen vom Leiden gezeichneten Körper auf. Sein Kopf, der eine Dornenkrone trägt, ist zum Boden gerichtet. Seine Augen sind geschlossen.

Vor dem Kreuz befindet sich die Grabstätte des Kaplans Bernhard Geuer, dessen Gruft mit einer großen Grabplatte aus Muschelkalk abgedeckt wird. Sie trägt die Inschrift:

                                               Hier ruht
                                               der hochw. Herr Bernhard
                                               Geuer
                                               geb. Flerzheim
                                               am 12.Juli 1841
                                               Kaplan zu Süchteln
                                               seit d. 7. September 1867
                                               gest. am 23. Dezember 1886
                                               Er ruhe in Frieden.

 Quellenhinweis:

 *  Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7 S. 920 - 922

 Denkmalliste Viersen, Nr. 525  Eintrag vom 11. November 2016