Kirchen und Kapellen in der Stadt Heinsberg

 

 

 

 

Standort:

Am Heiligenhaus, 52525 Heinsberg - Karken

GPS:

51° 6′ 46″ N, 6° 3′ 43″ O

Zuständigkeit:

Kirchengemeinde Karken

Baujahr:

1957

Einweihung:

17. Mai 1959

Pfarrgemeinde:

St. Severin Karken

 

 

Kapelle Hingen (Heiligenhäuschen) in Karken

 

  

Beschreibung:

Die Kapelle Hingen befindet sich im Ortsteil Karken der Stadt Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Sie steht an der Straße am Heiligenhaus im Ortsteil Karken-Hingen. Sie steht am Ortsrand in freier Lage.

Geschichte:

An der Stelle, wo heute das neue Heiligenhäuschen steht, stand noch 1850 das alte Heiligenhäuschen. Es war ein niedriger Backsteinbau in Form eines Backhauses (Backes). In ihm befand sich schon damals die Statue des hl.Erzengels Michael. Die Bewohner eines Wirtshauses auf dem Hingen übten lange die Wartung und ein Patronatsrecht über das Heiligenhäuschen aus. Als sie Ziegelsteine für einen neuen Bierkeller brauchten, rissen sie das Häuschen einfach ab. So verschwand nicht nur das Heiligenhäuschen, sondern auch die Statue des hl. Erzengels Michael. Als Jahre später ein Haus auf dem Hingen abgebrochen werden sollte, fand man ihn dort auf dem Dachboden. Er wurde für ein Spottgeld verkauft und gelangte später in die Hände des Pfarrers Henken, der ihn in der Kirche auf dem Friedhof aufstellte. Nach Fertigstellung der heutigen Kirche und einer umfangreichen Restaurierung fand die Statue im Jahr 1901 dort in der Turmhalle ihren neuen Standort. An der Stelle des alten Heiligenhäuschens wurde in den 1920er-Jahren ein Holzkreuz errichtet. Nach dem zweiten Weltkrieg besannen sich die Katholiken vom Hingen und vom Winkel an das Heiligenhäuschen und beschlossen, an gleicher Stelle ein neues Kapellchen zu bauen. An Pfingsten 1959 wurde es durch den Pfarrer Dr. Vitus eingeweiht. Die Statue des hl. Erzengels Michael holte man zurück, und so kann er noch heute an seinem alten Standort bewundert werden. Erst im Jahr 1986 wurde der Kapellenverein Heiligenhäuschen gegründet. Bis dahin wurden die anstehenden Reparaturen und Verschönerungsarbeiten über Umlagen finanziert. Mit den Mitgliedsbeiträgen hatte man nun eine sichere Einnahmequelle. Als Zweckgemeinschaft verzichtete man auf eine Vereinssatzung. Erst 29 Jahre später wurde dieser Zustand geändert. Die Mitgliederversammlung verabschiedete am 17. März 2015 die Vereinssatzung des Kapellenvereins. Seitdem ist auch das Schierenkreuz mit einbezogen.

Vor der Flurbereinigung (ab 1951) stand das Kreuz ursprünglich mehr als 100 Jahre lang etwa 100 Meter südöstlich, zwischen den Weilern „Im Winkel“ und „Stiegel“, an einer Stelle, wo fünf Feldwege zusammentrafen. Die westlich gelegenen Parzellen am Weg Richtung „Winkel“ hatten die Bezeichnung „In der Schere“ („en de Schier“), daher kommt auch der Name Schierenkreuz. Erst im Oktober 2016 ließ der Kapellenverein das Kreuz mit Korpus renovieren.

Ausstattung:

 *  In der Kapelle sind ein Altar, ein Kruzifix, zwei Heiligenfiguren, Kerzen und Blumenschmuck.

 *  Ehrentafel mit den Namen der gefallenen und vermißten Soldaten des Krieges 1939-1945.

 *  Die Rundfenster am Altar und die Eingangsseite sind mit Buntverglasung versehen.

Quellenhinweis:

 *  Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7

 *  Festschrift zum Bezirksschützenfest 2010 der St. Severini Schützenbruderschaft Karken e.V

 *  Kapelle Hingen (Karken) bei Wikipedia)

 *  Text: Mathias Helmgens