Denkmale in der Stadt Nideggen

 Nr. 39

 

Standort:

An der L 218 , D-52385 Nideggen - Schmidt

GPS:

5041' 08,9" N   06o 24' 35,1" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

Ende des 18. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

1. Eintrag 11. Juli 1985

Erweiterung 4. August 1986

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Ehem. Hammeranlage in Nideggen - Schmidt

    

 

Denkmalbeschreibung: 

Bei dem o. g. Objekt handelt es sich um ein Baudenkmal gem. § 2 (2) DSchG NW. Die Denkmaleigenschaft wird wie folgt begründet: Historisches Hammerwerk im Kalltal, ab 1806 durch Kaiserlichen Dekret Napoleons in Betrieb. Die Entstehungszeit ist zum Ende des 18. Jahrhunderts zuzuschreiben, umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen wurden nach dem 2. Weltkrieg durchgeführt. Beschreibung und Anlage im einzelnen: Zweigeschossiges Fachwerkwohnhaus mit unregelmäßige Fensteranordnung und später angesetzter Laube sowie der Giebelseite vorgestelltem, geschlossenen Windfang. Seitlich davon großer Stauweiher mit Schleuse. Oberschlächtiges gegossenes Wasserrad mit Vorgelage, die Welle des Rades führt in eingeschossiges Bruchsteinhaus mit korbbogiger seitlicher Zufahrt (Hammeranlage). Daran im rechten Winkel anschließend langgestreckter 2-geschossiger Bruchsteinbau, verputzt, der vordere freistehende Giebel im Obergeschoß aus Fachwerk Traufseite (ehemaliges Gesindehaus) sowie Produktionsgebäude. Hochofen an den Hang angelehnt aus Bruchstein mit rundbogigem Nischenöffnungen zur Brennkammer (runde Innenesse) mit inneren Gewölbe, darin Rauchabzugsöffnung. Der Ofen ist 4-kantig auf quadratischem Grundriß, daneben nach rechts ein gemauertes Steuermundloch. Zur Anlage gehören umfängliche Graben- und Bewässerungsanlagen mit Stauwehren und Schleusen. ( Siehe Lageplan der Antragsteller). Die beschriebene Anlage ist eine bedeutende und recht vollständige Eisenverarbeitungsanlage dieser Region aus der vorindustriellen Zeit. Sie ist bedeutend für die Geschichte der Menschen und seine Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Seine Erhaltung liegt aus ortsgeschichtlichen und technikgeschichtlichen Gründen im öffentl. Interesse.

Am 11.7.85 wurde die ehem. Hammeranlage, Zweifallshammer in die Denkmalliste der Stadt Nideggen eingetragen. In diesem Bereich fallen auch ein ehemaliger Bergwerkstollen und ein ehemaliger Lagerschuppen. Der Bergwerkstollen mit Türanlage mit Schutzdach liegt im Hang und ist stark verfallen. Der fordere Stollenbereich ist ausgesteift mit einer bruchsteinernen Außenmauerung mit Gewölbe. Daran anschließend Natursteinstollen, z. T. durch Geröllmassen verschüttet. Der Stollen befindet sich in Verlängerung der Firstlinie des Gesinde-Hauses auf Parzelle Nr. 99.

Der ehemalige Lagerschuppen ist ein niedriges, eingeschossiges Fachwerk-Gebäude mit schwach geneigtem Satteldach. Regelmäßig angeordnete Sprossenfenster an hofseitiger Fassade und Giebeln. Auf Parzellen Nr. 5 neben Fachwerk-Wohnhaus an der Kall gelegen.

Der Bergwerkstollen und der Lagerschuppen gehören zum Gesamtobjekt „ ehemalige Hammeranlage“, und sind somit für die Geschichte des Menschen und die damaligen Arbeits- u. Produktionsverhältnisse erhaltenswert.