Denkmale in der Stadt Nideggen

 Nr. 13

 

Standort:

Kirchgasse, D-52385 Nideggen

GPS:

5041' 19,1" N   06o 28' 44,0" O

Zuständigkeit:

Stadt Nideggen

Baujahr:

1177

Tag der Eintragung als Denkmal

7. Februar 1984

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Burg Nideggen in Nideggen

    

Denkmalbeschreibung:

Ausgangspunkt der Stadt Nideggen war die nach Erwerb der Waldgrafschaft 1177 von Graf Wilhelm II. von Jülich auf steiler Sandsteinklippe über dem Rurtal errichtete Burg, die heute z. T. als Ruine erhalten ist. Von dem an die Burg anschließenden Burgflecken stehen noch die zu Anfang des 13. Jahrhunderts errichtete, die Zwingmauern der Burg fortsetzende Ummauerung mit dem mächtigen Torbau (sog. Nytstor) und die innerhalb des ehem. Fleckens gelegene Kirche. Die Stadt wurde unter Graf Gerhard von Jülich (1297 – 1328) am Fuß des Burgbergs planmäßig um zentralen Marktplatz angelegt und fortiffikatorisch mit Burg und Flecken verbunden. Die Burg Nideggen war im 13. und 14. Jahrhundert bevorzugte Residenz der Grafen und späteren Herzöge ( seit 1356) von Jülich, spielte eine wichtige Rolle im Streit zwischen Jülich und Kurköln um die Festung Zülpich. Niedergang seit Aussterben des jülischen Hauses 1423. Verfall seit der Eroberung durch brabantische Truppen in der sog. Jülicher Fehde 1542. Im 19. Jahrhundert die Ruine als Steinbruch genutzt. Nach starker Kriegszerstörung bis 1960 wiederhergestellt. Eine umfangreiche Höhenburg des 12. – 14. Jahrhunderts, die heute zu den eindruckvollsten Burgruinen des Rheinlandes zählt. Annähernd rechteckige Anlage mit großem Innenhof und tiefer gelegenen kleinen Vorhof, nahe verwand der von den Grafen von Sayn errichteten Burg Blankenheim an der Sieg. Kern der Anlage der mächtige, in Front gestellte Bergfried des 12. Jahrhunderts mit kreuzgewölbter Burgkapelle im Erdgeschoß, in deren Mauerstärke fünf halbrunde Nischen liegen. Der Oberbau des Bergfrieds um 1350 erneuert. Die ursprüngliche Wohnturmanlage erweitert durch den um 1340/50 unter Markgraf Wilhelm V. errichteten gewaltigen Palast an der Südseite, der ehem. zu den größten und hervorragenden mittelalterlichen Saalbauten Deutschlands gehörte. Erhalten nur noch Reste der Außenwand mit zwei polygonalen Ecktürmen und dem viereckigen Küchenturm (heute Burgklause).

Nach dem Krieg Rekonstruktion des Bergfrieds und der Pförtnerwohnung am äußeren Burghof.

Die Anlage ist ein überaus eindruckvolles Zeugnis mittelalterlicher Festungsbauweise. Seine Erhaltung liegt aus wissenschaftlichen, baugeschichtlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse.