Denkmale in der Stadt Jülich |
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Nr. 61 |
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Standort: Aachener Tor, D-52428 Jülich GPS: 50o 55' 09,7" N 06o 21' 30,6" O Zuständigkeit: Stadt Jülich Baujahr: 16. Jahrhundert Tag der Eintragung als Denkmal 22. Januar 1991 Quellenhinweis: Teilbeschreibung der Denkmalbehörde
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ehem. Renaissance - Stadtbefestigung Aachener Tor mit Stadtmauer Stadtbastionen St. Jakob und Eleonore in Jülich
Denkmalbeschreibung: Die baulichen Anlagen der Stadtbefestigung wurden im 16. Jahrhundert erbaut. Der erste Entwurf für Zitadelle und Stadtbefestigung wurde von Alexander Pasqualini 1546/47 erstellt. Er wählte das aus Italien bekannte bastionäre System. Im Gegensatz zu den mittelalterlichen Wehrbauten aus Schildmauern und Wehrtürmen, die keinen Flankenschutz boten, versprachen die bastionierten Festungen eine perfekte Rundumverteidigung. Durch die vorgeschobene Bastion (Bollwerkspitzen) konnte aus exponierter Lage der Ansturm auf die Wälle abgewehrt werden. Im Jahre 1648 wurde das
Aachener Tor fertiggestellt. Es ist das erste Renaissance – Stadttor
im Rheinland. Der feldseitige Torbogen mit Wallmauer (zur Bastion St.
Jakob) noch erhalten. Der Innenbogen und das Torhaus wurden 1860
beseitigt. Durch dieses Tor wurde der gesamte Personen- und Warenverkehr
nach Westen abgewickelt. Bis zu Pasqualinis Tod 1559 wurde stetig an Zitadelle und Stadtbefestigung gearbeitet. Unter der Bauleitung des ältesten Sohnes Maximilian Pasqualini, wurde 1564 der Südflügel der Stadtbefestigung fertiggestellt. Unter der Leitung von Johann Pasqualini, dem jüngeren Bruder Maximilians, wurde die Ostseite der Stadtbefestigung vollendet. Die Bastion St. Jakob („Getränkebastion“) ist die einige, noch teilweise erhaltene und zugängliche Bastion der pasqualinischen Stadtfestung. Oberirdisch stellt sie sich als Hügel mit seitlichen Mauern dar, im Untergrund besitzt sie aber komplett erhaltene Kasematten. Die Stadtfestung war fünfeckig angelegt, an jeder Ecke befand sich eine Bastion, die fünfte Ecke bildet die Zitadelle. Die Bastionen hießen Eleonore, St. Sebastian, St. Franziskus und St. Jakob. Nach dem Stadtbrand von 1547
konnte der italienische Baumeister Alexander Pasqualini, der als
herausragender militär- und Zivilarchitekt bekannt war, seine
Vorstellungen von einer Idealstadt der Renaissace verwirklichen, dies
zeigt sich vor allen Dingen im Grundriß der fünfeckigen
Stadtfestung. Die geschichtliche Bedeutung kann aus allen Zweigen der Geschichte hergeleitet werden, z.B. auch aus der politischen und militärischen Geschichte, sowie im besonderen aus der Ortsgeschichte. Städtebauliche Bedeutung kommt einer Anlage zu, wenn sie das Erscheinungsbild u.a. einer Stadt prägt oder bestimmt. Der Verlauf der Post- und Bauhofstraße, der Straße am Aachener Tor, der Schützenstraße sowie der Schirmerstraße zeigen deutlich den Umriß der Stadtbefestigung auf. Außerdem ist er noch am Verlauf des Ellbaches zu erkennen, über den das Vorfeld im Verteidigungsfall unter Wasser gesetzt werden konnte.
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