Denkmale in der Stadt Jülich

 Nr. 45

 

Standort:

Schloß Kellenberg,  D-52428 Jülich - Barmen

GPS:

5056' 53,6" N   06o 18' 07,1" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

15. - 16. Jh.

Tag der Eintragung als Denkmal

11. November 1987

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Schloß Kellenberg in Jülich - Barmen

 

     

 

Denkmalbeschreibung:  

Die Schlossanlage besteht aus einer Hauptburg mit Herrenhaus, die vollständig mit einem Wassergraben umgeben ist, und einer Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden, deren Wassergraben auch bis auf den zugeschütteten Nordgraben erhalten ist.

Datierung der wesentlichen Bauphasen

-          mittelalterl. Gründung /Wohnturm

-          15. – 16. Jh. Ausbau zu einer klassischen spätgotischen 4-flügeligen Kastellanlage mit Vorburg

-          17. Jh. Erneuerungen nach Zerstörung

-          18. Jh. Umbau zum Barockschloß (Ausbau d. Wehrgänge zu Wohnräumen und der Vorburg zu Wirtschaftsbauten

-          19. Jh. weitere umbauten und Erweiterungen am Herrenhaus (insbesondere Umbau des Wohnturms zur Kapelle und nördl. Vergrößerung des Mittelbaus 1838) und an der Vorburg (südl. Scheune)

Nordflügel:

-          Kapelle, ehem. spätgotischer Wohnturm von 3 Geschossen mit Eck-Erkern und Walmdach, im mittleren Geschoß spitzbogige Maßwerkfenster des 19. Jh. (analog zum Kapellenumbau mit neuen Kreuzgratgewölben gleicher Zeit), zum Innenhof vermauertes Rundbogenportal

Westflügel:

-          Wohnhaus, 2-geschossig zu 8 Achsen mit runden Ecktürmen von 3 Geschossen und vortretendem Torturm von 5 Geschossen

-          Das Wohnhaus ist im 18. Jh. auf älteren Fundamenten erbaut. Die Außenmauern sind teilweise, die Ecktürme ganz spätgotisch. Fenster mit Blausteingewänden und geradem Sturz, Mansarddach, Rundtürme mit barocken Hauben und Laternen.

-          Der Torturm besteht in der unteren Hälfte aus Bruchsteinmauerwerk, vorgelegten Backsteinpilastern 18. Jh., Korbbogendurchfahrt; die beiden letzten Geschosse mit Spitzbogenblenden 1830, Haube mit 8-eckiger Laterne barock.

-          Die Hofseite des Westflügels (Mittelbau) wurde 1838 vorgezogen. Sie weist einfache Fenster mit Blaustein. - Sohlbänken, sowie einen Risalit um die Durchfahrtachse mit Pilastern und geschweiftem Giebel auf     

Südflügel:

-          zu 5 Achsen mit vorgelegtem Balkon im Erdgeschoß, Mansarddach.

Ruinöse Rundtürme

-          im Osten der Herrenhausinsel, die Teil der Ursprünglichen geschlossenen Kastellanlage auf der Insel waren.

Vorburg

-          3-flügelige Anlage von Wirtschaftsgebäuden mit Torhaus und einem östlichen Eckturm und Außenmauern stammen noch aus dem 15./16. Jh..

-          nördliche Scheune 1718 (in Maueranker)

-          Torhaus 3-geschossig, korbbogige Durchfahrt, daneben ein quergeteiltes Fenster, Schießscharten, sonstige Öffnungen verändert, Walmdach.

-          Eckturm mit spitzem Pyramiedendach nach Kriegszerstörung erneuert.

-          Hofseite mit weitgehend erneuerten Öffnungen.   

Historischer Innenausbau und Ausstattungsstücke

Innenausbau des Wohnhauses 18./19. Jh., teilweise nach Kriegsbeschädigung modernisiert, Halle und Barocktreppe 1838 eingebaut.

Umfeld des Denkmals

Als unverzichtbarer Teil des Denkmals ist ein bestimmter Freiraum um die Gebäude zu betrachten.

Dazu gehören

-          die Wassergräben

-          die Parkanlagen

-          Die Baumallee der Zufahrt (Flur 4, Flurstück 15 und Flur 12, Flurstück 214, 325,         

Bei den zugehörigen Bauten handelt es sich um:

-          das ruinöse Gartenhaus im Park (östl.)., datiert 1818, auf quadrat. Grundriß, Fachwerk ausgemauert, Walmdach.

Begründung der Denkmaleigenschaft:

Öffentliches Interesse / Bedeutung

Schloß Kellenberg ist sowohl von zeit- als auch ortsgeschichtlichen Bedeutung. Es handelt sich um eine der wenigen nicht im 2. Weltkrieg zerstörten rheinischen Wasserburgen.

Die Anlage veranschaulicht deutlich in seinen Bau-Etappen die Entwicklung des Wohn und Verteidigungsform des Adels vom wehrhaften Wohnturm auf einer sumpfumgebenen Insel zur Kastellanlage mit Vorburg und Wassergräben (2teilige Wasserburg), weiter zum repräsentativen Schloß (ohne Wehrfunktion)mit Park und Wirtschaftsbauten.

Die Anschaulichkeit der Anlage wird nicht durch Neubauten gestört.

Schloß Kellenberg ist somit bedeutend i.S. des § 2 I 2 DSchG.

Gründe zur Erhaltung und Nutzung

1.       Künstlerisch – gestalterisch wertvolle Elemente am Schloß Kellenberg sind insbesondere die Barock- und Empire-Stil.

2.       Das wissenschaftliche Interesse ist insbesondere architekturgeschichtlicher als auch burgenkundlicher Natur.