Denkmale in der Stadt Jülich

 Nr. 21

 

Standort:

Aachener Landstraße,  D-52428 Jülich

GPS:

5055' 12,8" N   06o 21' 02,5" O

Zuständigkeit:

Stadt Jülich

Baujahr:

1799

Tag der Eintragung als Denkmal

14. Juni 1988

Quellenhinweis:

Teilbeschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Brückenkopf in Jülich 

       

     

     

Denkmalbeschreibung:

Am Westufer der Rur, 1,2 km westlich der Pfarrkirche von Jülich, befindet sich eine Verteidigungsanlage aus napoleonischer Zeit. Die Befestigungsanlage diente der Sicherung des Rurüberganges und ist in seiner nordsüdlichen Erstreckung 560 m lang und 300 m breit. Als Baumaterial verwendete man Backstein, der in der Region hergestellt wurde, sowie Blausteinquader z.B. zur Stabilisierung der Ecken sowie zur Ausgestaltung von Öffnungen wie Türen und Tore. Die östliche Begrenzung der Rur bildete ein Erdwall, der heute nur noch südlich der B 1 als leichte Erhebung zu erkennen ist. Im Anschluß daran steht eine Mauer, die den Waffenplatz nach Osten abschließt. Diese Mauer ist im Bereich des Gasthofes gut erhalten und über 2 m hoch, charakteristisch sind vor allem die Stützpfeiler zur Rurseite hin. Im nördlichen Anschluß ist die Mauer stark zerfallen, ca. 0,80 – 1,20 m hoch und teilweise für Durchfahrten ganz abgetragen. Die gemessenen Breiten der Mauer betrug 0,90 m. Es folgt der Waffenplatz mit den drei Bastionen. Die südliche Bastion ist von der Mittel- und Nordbastion durch die B 1 getrennt. Nach Westen zu folgt dann der innere Wassergraben von ca. 23. m Breite und ein ehemals palisandierter Erdwall. Der Wassergraben ist gut erhalten, der Erdwall teilweise verflacht. Das anschließende Gelände – Glacis – neigt sich sanft nach Westen und passt sich so der Grundrißform des Kronwerkes genau an. Der äußere Graben bildet den Anschluß von diesem Verteidigungswerk, er ist stark verlandet und führt kaum noch Wasser.

Jülich fiel im Jahre 1974 während der sog. Koalitionskriege an Frankreich. Zur Sicherung des strategisch bedeutsamen Rurüberganges, begannen 1799 die Erdarbeiten zum Bau des französischen Brückenkopfes, die 1806 weitgehend fertiggestellt wurden.

Als Teil der groß angelegten Befestigung ist der Brückenkopf bedeutend für die Geschichte der Festung und der Stadt Jülich. Zudem ist der Brückenkopf als Zeugnis napoleonischer Fortifikationsbaukunst bedeutsam für die Geschichte der Menschen.

Erhaltung und Nutzung

Die Befestigungsanlage ist gut erhalten, der Bereich der Nordbastion wird z.Z. renoviert. Der Erdwall ist verflacht und der äußere Graben stark verlandet. Weite Teile der nördlichen Bastion werden als Tierpark genutzt, während die Südbastion zum Bauhof der Stadt Jülich gehört.

An der Erhaltung und Nutzung der Gesamtanlage besteht aus wissenschaftlichen (stadt- und baugeschichtlichen) sowie aus städtebaulichen Gründen ein öffentlichen Interesse.

Schutzmaßnahme n

Der Baumbestand wird wie folgt geschützt:

Wenn einzelne Bäume in der Brückenkopfanlage abgeholzt werden, braucht hierfür keine Genehmigung nach § 9 Denkmalschutzgesetz eingeholt werden. Das gleiche gilt, wenn Bäume und Strauchwerk auf den vorhandenen Kasematten entfernt werden.

Für Neupflanzungen (auch einzelner Bäume) ist wegen des geänderten Erscheinungsbildes die Genehmigung nach § 9 Denkmalschutzgesetz erforderlich.