Denkmale in der Gemeinde Aldenhoven |
||
Nr. 60 |
||
Standort: Gerberstraße, D-52457 Aldenhoven GPS: 50o 53' 48,6" N 06o 17' 17,2" O Zuständigkeit: Jüdische Gemeinde Baujahr: 1722 Tag der Eintragung als Denkmal 21. Juni 2007 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
|
|
Jüdischer Friedhof in Aldenhoven Denkmalbeschreibung: Es handelt sich um ein heckenumgebenes Grundstück von ca. 1.62 a, das mit Rasen bedeckt ist und fünf Grabsteine trägt, unter denen Grabstellen anzunehmen sind. Die Steine stehen nicht am ursprünglichen Platz; über die wahrscheinliche Belegung der übrigen Fläche ist nichts bekannt. Die Geschichte jüdischer Einwohner von Aldenhoven ist nur rudimentär überliefert. Bereits im Zuge des Judenpogroms von 1287 wurden Juden in Aldenhoven erwähnt. 1303 wird ein Kölner Jude genannt, dessen Vater Aaron ha-Levi Baseler aus Aldenhoven stammte, 1334 unterschrieb Saul aus Aldenhoven einen Vertrag. Nach dem Pogrom von 1348/49 gab es bis zum 17. Jahrhundert keine Juden mehr in Aldenhoven. Nachdem seit 1658 wieder Juden in Aldenhoven lebten, entstand 1669 ein jüdischer Friedhof, was auf eine größere Gemeinde schließen lässt. Aus dem Jahre 1722 sind Aktivitäten zum Ankauf des jüdischen Friedhofs überliefert, der schon auf dem Gelände der noch bestehenden Begräbnisstätte gelegen hat und zu einer Wiese des Hofkammerrates Halberg gehörte. Die fast 11 a große Fläche war 1820 in den Katasterplan eingetragen worden. Die letzte Bestattung fand 1935 statt, 1939 wurde der Friedhof verkauft mit der Auflage, „erst 30 Jahre nach dem zuletzt Beerdigten“ wieder genutzt werden zu können. Im Krieg wurden die Grabstellen zerstört. 1953 erwarb die Jewish Trust Corporation den ausparzellierten belegten Teil. Der Friedhof ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und der Stadt Aldenhoven, da er ein greifbares Zeugnis für die einst ubiquitär vorhandene jüdische Bevölkerung in Deutschland ist. Bis ins 20. Jahrhundert bildeten die Juden einen kleinen, aber einflussreichen und schließlich kulturtragenden Teil der Gesamtbevölkerung, dessen Spuren nach ihrer Vernichtung während des „Dritten Reiches“ sich vor allem auf Friedhöfe und Synagogenreste beschränken. Der Friedhof ist erhaltenswert, um die Erinnerung an wichtige Episoden der deutschen und jüdischen Geschichte vom Mittelalter bis in die Neuzeit anhand authentischer Dokumente zu bewahren.
|