Denkmale in der Gemeinde Aldenhoven

 Nr. 5

 

Standort:

Kirchstraße 11, D-52457 Aldenhoven - Siersdorf

GPS:

5053' 58,9" N   06o 13' 22,9" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

13. Jahrhundert

Tag der Eintragung als Denkmal

25. April 1986

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

 

 

Wasserburg, Kirche, Deutschordenskommende in Aldenhoven - Siersdorf

gleicher Text wie Nr. 52 als Bodendenkmal

     

Denkmalbeschreibung:

Im 13 Jh., kurz vor seinem Kreuzzug nach Ägypten, überwies 1219 Graf Wilhelm III von Jülich die Kirchen Nideggen und Siersdorf den Deutschorden und gründete somit die Deutschordenskommende Siersdorf. Sie entwickelte sich rasch, gewann schon im 14. Jh. ausgedehnte Ländereien dazu und stand in ihrer vollen Blüte im 16. Jh. In dieser Zeit entstand der Gebäudekomplex als einteilige Burganlage so, wie man ihn heute in der Örtlichkeit noch wahrnehmen kann, trotz etlicher Zerstörungen.

Vorburg:

Sie entstand auf mittelalterlichen Resten der Vorgängerburg, in Backsteinbauweise mit Blausteingliederungselementen. Ältester Bestandteil war das stattliche Außentor von 1700 mit zwei flankierenden achtseitigen Türmen, von denen heute nur noch ein Turmstumpf erhalten geblieben ist. Die Wirtschaftsgebäude, ebenfalls in Backstein erstellt ( s. Lageplan), entstanden im 18. und 19. Jh. und befinden sich in gutem Erhaltungszustand.

Herrenhaus:

1578 erstellte man auf einer Insel, wasserumwehrt das Herrenhaus, ein oblonger Ziegelbau mit 4 rechteckigen Ecktürmen und einem Mittelrisalit zum Hof hin mit einem prächtigen Zugbrückenportal. Die Wassergraben sind heute trocken. Ein mächtiges Walmdach, sowie kräftige Turmhelme bekrönten das Bauwerk, die markante Dachlandschaft wurde im Krieg zerstört und später nicht wieder aufgebaut. Lediglich der Ziergiebel über dem Mittelrisalit mit seinen Renaissence- Formen gibt einen Eindruck von dem ehemals prächtigen Erscheinungsbild. An der NW-Seite des Herrenhauses schließt sich der im 17. Jahrh. ummauerte Garten an, mit Gartenmauern und einem kleinen zweigeschossigen Turm. Der Turm ist heute nach einer Restaurierung noch gut erhalten, die Gartenmauer ist z. T. verfallen.

Weitere Beschreibung und Würdigungen siehe in:

Paul Clemen, Kunstdenkmäler der Rheinprovinz

8. Band, Kreis Jülich 1902.

- August Heusch, Die Deutschordenskommende Siersdorf, Aachen 1932.

Demnach ist die Deutschordenskommende als bemerkenswertes Zeugnis für die Geschichte der Johanniter im Rheinland von überregionaler Bedeutung ebenso für die Bau- und Kunstgeschichte.

Ihre Erhaltung liegt aus wissenschaftlichen und ortgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse.