Denkmale in der Gemeinde Waldfeucht

Lfd.-Nr. 116

 

Standort:

Friedhof, D 52525 Waldfeucht 

GPS:

5104' 05,5" N   05o 59' 35,4" O

Zuständigkeit:

Gemeindeverwaltung Waldfeucht

Baujahr:

1890

Tag der Eintragung als Denkmal

25. Januar 2001

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

10 Grabstätten in Waldfeucht

Denkmalbeschreibung aller 10 Gräber:

Die genannten Grabsteine sind als Zeugnisse der Geschichte des Friedhofes, seiner historischen Dimension und als Denkmale der Grabstätten  bedeutender Persönlichkeiten des Ortes bedeutend für Waldfeucht. An ihrer Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen , hier ortsgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

1. Grabstätte Tholen / Windelen (Priestergrab links)

Um 1920 polierter schwarzer Granit. Kreuz auf hohem Postament. Inschrift über den Namen: Hier ruht in Gott / unser Priester; im Sockel: Mein Jesus Barmherzigkeit.

Friedr. Wilhelm Tholen 25.11.1855 - 17.07.1922,     Johannes Wilh. Windelen 02.09.1905 - 19.10.1980    F.W. Tholen war Pfarrer v. Waldfeucht 1914 - 1922J.W. Windelen war Pfarrer in Lindern 1946 - 1960 Probst v. Kornelimünster 1960 - 1976

 

2. Grabstätte Vraetz (Priestergrab mitte)

Um 1925, Naturstein. Seitlich zwei kleine Halbsäulen auf Sockel, darüber flacher geschweifter Giebel, bekrönend Kruzifix: in der Mitte zwischen den Säulen Inschriftplatte: "Hier ruht in Gott / unser lieber Bruder, Schwager, Oheim / der hochwürdige Herr Jubilarpriester / Dominikus Vraetz/ Pfarrer in Giesenkirchen von 1896 bis 1917 / geb. zu Waldfeucht 1849 gest. / daselbst 1924" unten: " Mein Jesus Barmherzigkeit"

Dominikus Vraetz: "Geboren 1. Juni 1849 in Waldfeucht, zum Priester geweiht 1873 zu Cöln, dann zwei Monate im Kloster der Franziskanerinnen in Essen, März 1874 Pfarrverwalter in Schönau bei Münstereifel; 2201.1875 in Waldfeucht im Elternhaus verhaftet und zur Verbüßung einer 14tägigen Gefängnisstrafe wegen nicht gezahlter rückständiger Strafgelder nach Aachen gebracht; von Herbst 1875 - 23.04.1982 Kaplan in Zellingen, Diözese Würzburg, von da bis Sept. 1884 Hausgeistlicher auf Schloß Linnep, Dekanat Ratingen; 26.09.1984 Privatgeistlicher in Ründeroth, 09.02.1986 Hülfsgeistlicher, Ende 1887 Pfarrer daselbst; 28.11.1896 - 1917 Pfarrer in Giesenkirchen; seit 01.12.1917 emeritiert in seiner Heimatstadt Waldfeucht.( zit. aus Heimatkalender 1968, S. 50) Vraetz wirkte teilweise noch als Vertreter des erkrankten Pfarrer Tholen, nach dessen Tod auch als Pfarrverwalter. Er bewohnte nach 1917 das Zollamt-Haus, ehem. Haus des Bürgermeisters Hack. (vgl. Heimatkalender 1967, S. 80)

 

3. Grabstätte Otten (Priestergrab rechts)

Unter 1910, Naturstein. Kleines gestuftes Postament, darauf große Figur des Hirten als Priestersymbol: Inschrift auf Platte am Sockel: " Hier ruht in Gott / der hochw. Jubilarpriester 7 Monsignore / Wilh. Otten / Pfarrer von Bergheim a. d. Sieg in Ruhe, / Ehrendechant des Dekanates Siegburg, / Ehrenkammer Sr. Heiligkeit, / geb. 25. April 1848, gest. 16. Januar. 1928."

Wilhelm Otten, gebürtig aus Brüggelchen. "Seit seiner Emeritierung am 01.12.1924 bewohnte er das Schlößchen in Waldfeucht. Der Gemeinde schenkte er ein Grundstück von ca. 9 ar zum Bau eines Jugendheimes" (zit. aus Heimatkalender 1968. S. 55)

 

4. Grabstätte Janssen

Um 1910, Naturstein; schlichte querrechtwinklige Rückwand, mittig in Kreuzform überhöht, davor auf Sockel galvanoplastisches Christusrelief (gesenktes Haupt mit Dornenkrone) ,mit Inschrift "Vollbracht"  Inschrift im Sockel: "Auf Wiedersehen", seitlich rechts oben: "Gerhard Hub. Janssen / 6. Juni 1844 - 22. Octbr 1911", seitlich links: "Frau Sanitaetsrat Dr. med. / Helene Janssen / geb. Habetz / 21. Juni 1848 / 14. März 1928". Sign.: Wilhelm Steckel, Heinsberg Rhld.

Witwe Helene Janssen verkaufte 1917 das Schlößchen an Wilhelm Otten (vgl. Heimatkalender 1967, S. 80.

 

5. Grabstätte Müllem

Um 1935, Naturstein. Schlichtes Kreuz mit Skulptur eines stehenden Engels. Davor links und rechts Inschriftsteine liegend: Links "Hubert Müllem / Bürgermeister i. R. 7 fand hier nach / arbeitsreichem Leben / seine letzte Ruhe / * 17.2.1859 + 13.XII. 1934", Rechts; "Um ein stilles Gebet / Bittet seine Gemahlin / Ottilie Müllem / geb. Herfs/ ....1869  1945"

Hubert Müllem, 1896 - 1924 Bürgermeister von Waldfeucht. "Er war ein fleißiger Beamter alten Schlages und persönlich ein überzeugter guter Katholik. Die eintretende Geldentwertung hat seinen Plan, der Gemeinde ein Krankenhaus zu bauen, vereitelt. Lange Jahre hindurch hatte er diesen Plan mit außerordentlichem Eifer und einer manchmal zu großer Sammeltätigkeit verfolgt" /zit. aus Heimatkalender 1968, S. 51).

 

6. Grabstätte Humpertz (Priestergrab rechts)

Um 1895, Naturstein; relativ stattliches Grabmal mit Strebepfeilerarchitektur auf Sockel; mittig spitzbogig übergiebelte Nische mit kleiner Statue Christus als Hirte; Inschrift auf Platte am Sockel: Hier ruht / der / hochwürdige Herr / Wilh. JHR Humpertz / Pfarrer zu Waldfeucht / geb. am 24. Sept. 1833 / gest. am 13. Dez. 1894 / RIP / Gewidmet / v.d. Familie Humpertz" rechts unter sign.: J. Wolks.

Der Bildhauer Jakob Wolks war als Nachfolger von T. Goertz Inhaber der bekannten Waldfeuchter Bildhauerwerkstatt. 

 

7. Grabstätte Lennartz (Priestergrab mitte)

Um 1910, Naturstein; schlichtes Kreuz auf Postament, kleines Kelchrelief an mehrfach gestuftem Kreuzsockel, darunter Inschriftplatte: "Hier ruht / der hochwürdige Herr / Leonhard Lennartz/ Pfarrer in Echtz / früher Dechant / des Dekanats Blankenheim / geb. 4. Aug. 1858 zu Waldfeucht / gest. 19. Apr. 1912 / zu Aachen / RIP".

Darunter Grabplatte f. Pfarrer Heinrich Wasser, 1953 - 1968 Pfarrer in Waldfeucht.

 

8. Grabstätte Lückerath (Priestergrab links)

Um 1915, Naturstein: einfaches Kreuz auf Postament mit Inschriftplatte: " Hier ruht in Gott / unser Bruder und Oheim / der hochwürdige Herr / Wilh. / Lückerath / Pfarrer in Waldfeucht / geb. 4. Okt. 1848 / gest. 6. Jan. 1914 / RIP". Darunter weitere Inschriftplatt: "Gedenket! / dass ich nicht aufgehört habe / Euch zu ermahnen".

Wilhelm Lückerath war Rektor der Höheren Schule in Heinsberg und danach Pfarrer in Waldfeucht.

 

9. Grabstätte Goertz (rechts)

Um 1900, Marmorkreuz auf Postament aus poliertem schwarzen Granit mit Inschrift, darunter Sockel aus rustiziertem Basaltlavagestein: "Zum Andenken / an den Apotheker / Herrn Hubert Josef Goertz / von Waldfeucht / geboren am 21. Mai 1846 / gestorben am 24. September 1898 / In Liebe und Dankbarkeit gewidmet / von der Molkerei - Genossenschaft / zu Waldfeucht.

 

10. Grabstätte Hack ( links)

Um 1900, Naturstein; Kreuz auf Postament. Inschrift im Kreuz: "Mein Jesus Barmherzigkeit", darunter Inschrift: "Hier ruht / Anton Hack / Bürgermeister / geb. 6.Febr. 1844 / gest. 3. Dez. 1895 / RIP / Josephine Hack / geb. Keulen / geb. 1. Juni 1848 / gest. 11. Dez. 1918"