Denkmale in der Gemeinde Waldfeucht

Lfd.-Nr. 101

 

Standort:

Engerstraße 42, D 52525 Waldfeucht - Obspringen

GPS:

5104' 15,8" N   06o 01' 28,9" O

Zuständigkeit:

Privat

Baujahr:

1838

Tag der Eintragung als Denkmal

1. September 1994

Quellenhinweis:

Beschreibung der Denkmalbehörde

 

 

Hofanlage in Obspringen

Denkmalbeschreibung:

Entlang dem oberen Kitschbach entstanden am Rande der fruchtbaren Geilenkirchener Lehmplatte eine Reihe von bäuerlichen Anwesen, die alle zum Urbautyp gehören und auf Wohnstallhäuser zurückgehen, die in der Zeit kurz nach dem 30-jährigen Krieg entstanden, besonders aber in Obspringen. Die in der Regel giebelständigen Häuser erhielten meist eine Scheune, die hinter, manchmal auch parallel zum Wohnhaus errichtet wurde. Später wurde an das Wohnhaus ein Wirtschaftsflügel mit Tordurchfahrt angebaut. An der erst später bebauten Engerstraße finden sich auch traufständige Bauten.

Die Engerstraße 42 gehört zu diesen letzteren Bauten. Das zweigeschossige, traufständige Wohnhaus ist ein Feldbrandziegelbau in fünf Achsen mit unregelmäßiger Achsaufteilung. An der Fassade fand sich die Jahreszahl 1838 in Eisenanker. Zu dieser Datierung paßt das Türgewände der hochrechteckigen Tür in seiner Form. Über dem Putzsockel erheben sich stichbogige Fenster mit Schlagläden. Ein Fenster über der Tür wurde später vermauert. Den Bau deckt ein Satteldach. Die Schornsteine befinden sich im Giebelmauerwerk, wie dieses in der Regel bei den Barockbauten der Gegend üblich war. Auch diese Elemente unterstützt die Angabe der Datierung.

Wegen der Gebäudeanordnung des Wohnhauses in der Reihe mit der ebenfalls ähnlichen, jedoch für den Schulhof in der Flucht zurückspringenden Schule ist die Engerstraße 42 eines der bedeutenderen Beispiele für die Bauentwicklung in Waldfeucht und für die Geschichte von Waldfeucht und seiner Bewohner, besonders für den Werdegang der Ortslage Obspringen. Die Ausformung dieses Hauses scheint deshalb wichtig, weil sie nur in ganz wenigen Beispielen erhalten ist und weil sie eine nichtbäuerliche Baukultur in einem sonst rein landwirtschaftlich strukturierten Gebiet dokumentiert und so den Beginn der modernen Bauweise in einer historisch gewachsener Dorfstruktur seit dem vergangenen Jahrhundert darlegt.