Denkmale in der Stadt Hückelhoven |
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Lfd.-Nr. 331 |
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Standort Kringsstraße 1, D 41836 Hückelhoven - Millich GPS: 51o 03' 22,6" N 06o 12' 00,3" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1778 Tag der Eintragung als Denkmal 29. September 1994 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Wohnhaus in Millich
Denkmalbeschreibung: Die ehemals unregelmäßig geschlossene Hofanlage des ältesten Hauses von Millich besteht aus einem giebelständigen, barocken Wohnhaus, mit anschließendem traufständigen Flügel mit Fachwerk-Erker. Im Hausflur befindet sich ein sehr kunstvoll verzierter und gesägter Fachwerksturz mit der Datierung 1609. Der liegende Dachstuhl, den dieser Gebäudeteil besitzt und die Erkergestaltung sprechen dafür, dass er im 17. Jahrhundert entstanden sein könnte. Im Erker befinden sich noch die originalen Kreuzstockfenster, bzw. ein Quersprossen- und zwei Kreuzstockfenster. Der auf Konsolen vorkragende Erker ist im Binderbereich durchgezapft. Auch die Kölner Decken einschließlich des ehemals dort vorhandenen Kamins müssen im frühen 17. Jahrhundert entstanden sein. Die Auswechselung des Rauchfanges ist in der Decke noch erkennbar. Im giebelständigen Wohnhaus
befindet sich noch eine barocke Balustertreppe. Die Treppenläufe sind
durchgehend bis zum Speicher eingestemmte Barocktreppen. Die
Speichertreppe ist im Lauf zwischen den einzelnen Stufen gefast. Im
Inneren befinden sich noch die alten barocken Zimmertüren. Sowohl die
Haustür als auch die Hoftür des Wohnhauses sind alte originale Klöntüren.
Auf der Straßenseite sind die Türen mit Zierrat des frühen 19.
Jahrhunderts versehen. Die Fenster auf der Giebelseite vermitteln den
Eindruck, dass die erkennbaren Veränderungen am alten liegenden
Dachstuhl höchstwahrscheinlich im 19. Jahrhundert vorgenommen wurden.
Die Dachneigung entspricht jedoch keiner für die Zeit üblichen
Neigung. Im hinteren Teil dieses Gebäudes
befindet sich ein mit Maaskieseln ausgelegter ehemaliger Küchenraum mit
Kamin. In der rechten Kaminecke ist ein Rauchfang eingebaut, der für
den im Keller befindlichen Backofen dient. Der Keller ist rundbogig aus
Backstein gemauert, also barock. Der Kellerzugang vom Hof her entspricht
den alten Kellerzugängen, wie sie im Aachen-Heinsberger Raum üblich
waren, mit der schrägen an der Außenwand befindlichen
Kellerabgangsklappe. Vom Eingang auf der Hofseite aus ins Wohnhaus liegt
rechts im Haus ein Kellerabgang und ein Aufgang in die vermutlich ursprüngliche
Küchen- oder Wohnraumanlage als Upkamer. Hinter dem barocken Wohnhaus
ist im 19. Jahrhundert die Stallung erweitert bzw. erneuert worden. Die
Decken wurden als preußische Kappen ausgebildet. Nach Aussage des
Eigentümers wurde im Haus Lohe verarbeitet. Für eine andere Nutzung
sind auf dem Wohnhausspeicher alte Keramikfliesen verlegt, hier soll
sich ein Braugerstelager befunden haben.
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