Denkmale in der Gemeinde Gangelt |
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Lfd.-Nr. 72 |
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Standort: Mercatorstraße 1, D 52538 Gangelt GPS: 50o 59' 40,4" N 05o 59' 58,7" O Zuständigkeit: Privat Baujahr: 1813 Tag der Eintragung als Denkmal 12. März 2002 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Ehem. Gaststätte "Bij Trautche" in Gangelt
Denkmalbeschreibung: Das spitzwinklige Eckgrundstück zwischen Mercatorstraße und Kritzraedter Straße liegt vor den Toren der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Gangelt. Mündliche örtliche Überlieferung führt das Gebäude zwar bis ins 18. Jahrhundert zurück, auf dem Tranchot-Plan von 1804/05 ist jedoch vor dem Heinsberger Tor noch keine Bebauung oder gar vorstädtische Siedlung verzeichnet. Erst die Urkarte 1813 enthält hier, am Zusammentreffen der Straßen von Heinsberg und Birgden, mehrere Gebäude, darunter auch, auf dem spitzwinkligen Grundriss wie heute, das fragliche Eckhaus. In der Tradition des Ortes Gangelt ist es als – bis etwa Mitte der 1990er Jahre bestehende – Gaststätte „By Trautche“ verankert. Das zweigeschossige, vier
unregelmäßige Fensterachsen breite Haupthaus ist mit flachem
Satteldach traufständig zur Mercatorstraße und damit zur Stadtseite
hin gerichtet. Seine Fassade hat um 1900 eine zeittypisch stuckierte
Putzverkleidung erhalten. Der freistehende linke Giebel auf der
Straßenecke sowie die hinteren Gebäudeteile, zunächst noch zwei-,
dann eingeschossig, sind backsteinsichtig und als ehemalige
Wirtschaftstrakte kaum durchfenstert. Die Eingangsfront zeigt im
Erdgeschoss und als schmale Ecklisenen eine gepickte Putzbänderung,
Sockel, Geschoss- und Traufgesims sind ebenfalls durch den Verputz
angedeutet. Die Fenster und die Eingangstür wurden mit breiten,
geohrten Putzrahmungen versehen, welche von Keilsteinen mit
verschiedenen, z.T. (EG-Fenster mit Schabracken) jugendstilig
stilisierten Gehängen bekrönt werden. Eine alte Eingangstür
(Rahmen-Füllungs-Typ mit Rosetten-Motiven) führt in der zweiten Achse
von rechts in den Eingangsflur, der noch Terrazzoboden vermutlich
ebenfalls aus der Umbau um 1900 besitzt. Im linken Gebäudeteil befinden
sich zwei größere, durch einen breiten Durchgang mit Schiebetür
verbundene Räume des ehemaligen Gaststättenbetriebes. Verputzte
Balkendecken sind in einigen Räumen sichtbar belassen. Geradeaus führt
der Eingangsflur in einen Hinterhof, von dem aus an der unverputzten
Rückseite des Wohnhauses durchgezapftes Fachwerk erkennbar ist, welches
auf die ältere Bauzeit vor
1815 hindeutet, der Keller ist mit Rund- bzw. Korbtonne überwölbt. An
den Wirtschaftstrakten sind einige ältere zweiflügelige Fenster mit
geteiltem Oberlicht erhalten.
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