Denkmale in der Stadt Erkelenz |
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Lfd.-Nr. 337 |
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Standort: In Lentholt, D 41812 Erkelenz - Lentholt GPS: 51o 05' 45,1" N 06o 16' 07,9" O Zuständigkeit: Stadt Erkelenz Baujahr: 1865 Tag der Eintragung als Denkmal 14. Januar 2008 Quellenhinweis: Beschreibung der Denkmalbehörde
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Jüdischer Friedhof in Lentholt Denkmalbeschreibung: Jüdischer Friedhof in
Erkelenz Lentholt, In Lentholt Entstehung und Geschichte der
jüdischen Gemeinde von Schwanenberg sind nicht zuletzt im Zusammenhang
mit der Situation in
Erkelenz zu sehen, dessen bereits im Mittelalter belegte jüdische
Gemeinde ab dem 16. Jahrhundert zunehmend Repressalien
(„Judenordnungen“) ausgesetzt war. Das zur protestantischen
Herrschaft Wickrath gehörige Schwanenberg bot hier eine geeignete
Zuflucht. Die Anfänge der jüdischen Gemeinde in Schwanenberg sind
unbekannt, werden aber für die Zeit um 1600 angenommen. Ende des 18.
Jahrhunderts lebten wohl etwa 8 – 9 jüdische Familien in Schwanenberg
und den zugehörigen Dörfern Lentholt, Genhof und Grambusch, 1812 waren
es 40 Personen. So wie die Zahl der Juden in Erkelenz im 19. Jahrhundert
wieder zunahm, so reduzierte sich die Zahl im ländlichen Schwanenberg,
so das die Gemeinde schon 1933 kaum noch funktionsfähig war. Eine
Synagoge und ein Begräbnisplatz, deren Ursprünge ebenfalls unbekannt
sind, befanden sich in Lentholt. 1868 wurde am Lindchesweg eine neue
Synagoge eingeweiht, die in den Progromen 1938 zerstört wurde. Der
Friedhof in Lentholt wurde bis 1865 (Eröffnung Neußer Straße) auch
von den Erkelenzer Juden mitbenutzt. Er lag ursprünglich am „
Baumplatz“, musste aber 1821, weil die preußische Domänenverwaltung
Anspruch auf das Grundstück erhob, an den heutigen Ort an der Buscher
Bahn verlegt werden. Im Nationalsozialismus wurde der Friedhof verwüstet,
anschließend abgeräumt und seither nicht mehr genutzt. Beschreibung: Die lt. E. Pracht ca. 100 qm
große Pazelle liegt am Ortsrand von Lentholt. Sie ist allseitig mit
einer Hecke eingefriedet und als leere Rasenfläche mit einer zentralen
Baumreihe gestaltet. Zwei niedrige Tore gewähren den Zugang. Ein
Gedenkstein ( „Jüdischer Friedhof“) erinnert an die ehemalige
Bestimmung des Grundstücks. Denkmalwert: Die Parzelle überliefert den Ort und die Bestattungen des seit 1821 an dieser Stelle befindlichen Friedhofs der ehemals bedeutenden jüdischen Gemeinde von Schwanenberg. Sie ist daher bedeutend für Erkelenz. Die heutige Gedenkstätte ist angemessen gestaltet und bewahrt als eingefriedete Parzelle mit Gedenkstein den Charakter als ehemaliger jüdischer Friedhof.
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